Wir sind wieder da! – ein kurzer Einwurf

Es gab mal eine Zeit, da wurden Listen mit Namen von Leuten angelegt, die einer neuen gesamtgesellschaftlichen Bewegung und ihrem Denken kritisch gegenüber standen. Kaum einer verstand warum dieses neue Denken so schnell, so viele Anhänger fand. Unter vorgehaltener Hand kam den meisten diese Bewegung, die so gar nicht zur Alltagserfahrung paßte, eigentlich suspekt vor. Mißstände, die aufgebauscht und angeprangert wurden, waren im privaten Umfeld eigentlich noch nie beobachtet worden. Aber Vertreter dieses Denkens saßen an den wichtigen Schaltstellen vor allem in den Medien. Es war gefährlich auf den „gesunden Menschenverstand“ und einfach auf den Anstand zu verweisen, nein diese Liste zeigte auf Feinde! Und Feinde gehörten bekämpft! Aus einer eigentlichen Minderheit, die nur eine zur Ideologie verknorpelte Meinung hatte, wurde so eine vermeintlich mehrheitsfähige Bewegung und niemand traute sich dagegen zu sprechen. Es wurde denunziert und diffamiert, Existenzen beschädigt oder vernichtet. Aber es war ja in Ordnung, denn es gab ja diese Liste und kein insgeheim andersdenkender Meinungsführer würde es wagen, Einspruch gegen diese Liste zu erheben, egal wie honorig die Namen auf dieser Liste einst waren. Wendete man sich dagegen, würde man selbst schnell auf dieser Liste landen. Mit noch unabsehbaren aber irgendwie schon ahnbaren Folgen….

Diese Zeit ist jetzt!

… und dies ist eine dieser Listen: http://www.agentin.org

Einerseits ist es zum Verzweifeln. Anderseits bestätigt mich das Ganze nur in der Annahme, daß das, was sich „Deutschland“ nennt es in Konsequenz nur extrem kann. Die Mitte und der Ausgleich scheint ihm nicht gegeben. Über kurz oder lang funktioniert es nur an den Rändern. Es kann mit Freiheit und Demokratie und den damit verbundenen Rechten und Privilegien nicht umgehen. Es braucht eine einfache führende Idee, unter der dann alles subsumiert werden kann bzw. muß  und eine entsprechende Bewegung dazu. Differenzierung und Vielfalt im Denken machen ihm Angst. Vielleicht ist das ja auch ein Argument, sich von den „Großreichen“ zu verabschieden, für Dismembration und innere Erweiterung der EU. Jeglichen extremen Bewegungen würde – so meine Annahme – schlagartig der Boden unter den Füßen entzogen. Man könnte zurück zum Wesentlichen kommen und sich und seine Nachbarn einfach nur anständig behandeln. Ohne ideologischen Überbau und dogmatisches Fundament!

Nachtrag:

 Mit einigen Menschen auf der verlinkten Liste, teile ich sicherlich nicht viele Auffassungen, mit einigen nicht mal eine Idee, einige wenige würde ich sogar als durch und durch unappetitlich bezeichnen. Und doch sind für eine demokratisch-freiheitliche Gesellschaft nicht die Menschen auf der Liste das Problem, sondern die Existenz einer solchen Liste – nur darum geht es!
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