Der vergessene Feiertag:
Am 11. Juni 1157 erobert der Askanier Adalbert von Ballenstedt die Brandenburg aus den Händen von Jaxa von Köpenick – ein Fürst der slawischen Sprewanen.
1150 starb der letzte slawische, aber schon christliche Fürst der Heveller, Pribisław-Heinrich. Dieser hatte seinem ihm wahrscheinlich sogar freundschaftlich verbundenen „Nachbarn“, dem Markgrafen der Nordmark, Adalbert von Ballenstedt, die Burg und sein Fürstentum vererbt. Eine Freundschaft zwischen beiden kann angenommen werden, da Pribisław-Heinrich bereits 1128 dem Sohn Adalberts, Otto, die Zauche zum Taufgeschenk machte – liegt hauptsächlich im heutigen Landkreis Potsdam-Mittelmark.
Jaxa von Köpenick fühlte sich im Testament Pribisław-Heinrichs übergangen und eignete sich kurzerhand die Burg an, bis Adalbert sie sich am 11. Juni 1157 „zurückholte“. An diesem Datum – so sagt man – wurde aus der Nordmark die Mark Brandenburg.
Adalbert von Ballenstedt ist für uns Märker heute: Albrecht der Bär! Der 11. Juni 1157 gilt als Geburtstag der Mark.
Wir könnten also am 11. Juni dieses Jahres 858 Jahre Brandenburg feiern, zumindest sollten wir das. Leider haben die meisten Brandenburger dieses Datum nicht auf dem Schirm oder im Kalender; auch von offizieller und öffentlicher Seite geschah in den letzten Jahren an diesem Datum recht wenig – abgesehen vom Jahre 2007, da gab es zum 850. Geburtstag einige Fachveranstaltungen und offizielle Akte, allerdings ruhte schon im Folgejahr der See in Brandenburg am 11. Juni still. So ist das leider in Brandenburg in Sachen Regionalbewußtsein und der landsmannschaftlichen Identität, die hier erfreulich anderen Gesichtspunkten folgen könnte als in vielen anderen Landstrichen.
Also:
Hie gut Brandenburg allwege und herzlichen Glückwunsch!
Wer sich traut, kann ja dieses Bild in Facebook-Titelgröße in dieser Woche über seiner Chronik thronen lassen: