Vielleicht mal ganz anders denken

…. mal wieder der 11. Juni

In dieser Woche wurde im Brandenburger Landtag der Antrag der „Linken“ abgelehnt, den Internationalen Frauentag am 8. März zum zusätzlichen Feiertag in Brandenburg zu erklären.

Allerdings erfolgte die Ablehnung auf der Seite der SPD nicht aus inhaltlichen Gründen, sondern mit Verweis auf den geltenden Koalitionsvertrag. Das ist schade! Man selbst würde der Idee schon zustimmen wollen, könne dies aber frühestens in der nächsten Legislatur.

Die Diskussion darüber, ob man nun wirklich einen zusätzlichen Feiertag in Brandenburg benötigt steht auf einem anderen Blatt. Aber wenn man schon einen neuen Feiertag für Brandenburg möchte, könnte er vielleicht auch thematisch etwas mit Brandenburg zu tun haben.

Wir sind im Alltag bemüht dem wiedererstarkenden Nationalismus entgegenzutreten. Das ist dringend nötig und daher angebracht. Leider verfallen wir dabei inzwischen schon zu oft in DDR-eske Platitüden, die kaum noch Wirkung zu entfalten imstande sind. Parolen, Parolen, Plakate! Gebetsmühlenartig, niemand hört zu, keiner schaut hin!

Eine überlegenswerte Alternative zur eigentlich nur selbstweihräuchernden Darstellung der eigenen Tadellosigkeit seitens der Akteure, wäre vielleicht ein Hinweis auf eine Brandenburger Identität; die eben keine „deutsche“ ergo nationale Identität ist und dies auch nicht sein kann udn will. Brandenburg ist von Beginn an ein Schmelztigel der Kulturen gewesen. Einwanderung aus aller Herren Länder, multiethnisch, multilingual! Die, die hier waren und die, die über Jahrhunderte hinweg herkamen, schufen – natürlich nicht ohne Reibungspunkte – den Brandenburger. Der Brandenburger war – anders als die Wurzeln anderer Bundesländer – nie ein Stamm, er war schon immer eine Gemeinschaft und wir Brandenburger könnten uns heute mit einem Augenzwinkern als die vielleicht charmanteste Promenadenmischung der Bundesrepublik betrachten. In unserer langen Brandenburger Geschichte, ist „Deutschland“ nur „die aktuelle Phase“. Egal, welche Krone, welcher Präsident, welche Kommissionschefin oder sonst was an der Spitze des einenden Daches steht, unter dem sich Brandenburg gerade einordnet; der Brandenburger bleibt zunächst erstmal Brandenburger und dafür, dies zu betonen und feiern, gäbe es auch ein Datum: der 11. Juni. Der 11. Juni 1157 gilt als Geburtstag Brandenburgs. Diesen zu einem Feiertag zu erheben, böte die Möglichkeit allerhand positive Bezüge aus der Geschichte ins heute zu übertragen und somit dem Nationalismus auch mit „Brandenburger Argumenten aus der Historie“ zu begegnen. Wir waren schon multikulti bevor es das Wort dafür gab. Mehr Brandenburg in Europa wagen!

Also: Wie wäre es denn nun mit einem Feiertag, der auch ein Brandenburger Thema betrifft? Einen solchen Feiertag zu begehen würde die regionale Identität stärken. Regionale Identität ist greif- und erlebbar und würde dann auch dem Erstarken von Nationalismus entgegenwirken. Region ist Heimat, Nation ist Fiktion! 11. Juni for Feiertag!

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