Die Olympischen Spiele sind vorbei.
Mit einem Augenzwinkern und für alle Freunde des Regionalen hier eine Statistik zur Deutschen Olympiamannschaft, aufgeschlüsselt nach Herkunftsregionen. Also so, wie es durchaus sein könnte, wenn wir schon ein Europa der Regionen hätten…
Erläuterung: Sortiert wurde nach historischen Regionen bzw. Kulturlandschaften; dennoch lassen sich recht leicht auch die Daten nach Bundesländern herauslesen.
Baden und Württemberg wurden getrennt betrachtet. Ebenso Schleswig und Holstein. Auch erlaubte ich mir, zwischen Franken und Bayern zu unterscheiden.
Ferner wurde das Bindestrichland Nordrhein-Westfalen in seine Bestandteile aufgeteilt, also Westfalen und Rheinland. Dem Rheinland wurden der Ordnung halber natürlich auch die entsprechenden Teile eines weiteren Bindestrichlandes zugerechnet; Rheinland-Pfalz. Der Rest dieses schönen Landes wurde als „Pfalz“ einzeln gewertet. Wobei sich der Pfälzer darüber sicher nicht grämt, ist die Pfalz doch mehr als doppelt so groß wie das Saarland (5451,09 km² zu 2569,69 km²) und ist sie auch Heimat für mehr Menschen als es das Saarland ist (1,4 Mio zu nicht ganz 1 Mio).
Überhaupt wundert man sich bei der Betrachtung von Regionen schon, zumindest ich tue das, wie einige der dem Namen nach vertraut klingenden Bundesländer zum Teil doch willkürlich zusammengewürfelte Angelegenheiten zu sein scheinen (gut, gut, ich kann es mir erklären, dennoch…)
Wohingegen Berlin natürlich zu Brandenburg gezählt wurde. Historisch gehören wir zusammen und die Trennung ist ein Relikt des heißen und Kalten Krieges. Jeder anständige Brandenburger gesteht dem Berliner eine Besonderheit nur in dem Maße zu, wie das auch die Bayern mit einem Münchner tun, aber eben nicht mehr. Berlin ist nur die größte Stadt Brandenburgs 😉 . Ebenso klar, daß die historisch Freien Städte Bremen und Hamburg auch in dieser Statistik ihre Eigenständigkeit behalten durften.
Verzichtet wurde – anders als beim „Kunstland“ Rheinland-Pfalz – darauf das „Kunstland“ Sachsen-Anhalt in seine historischen Bestandteile aufzudröseln. (das hätte mir einfach zu lange gedauert)
Hier also die Platzierung der Regionen nach Herkunft (Geburtsort, frühe Kindheit, Kindheit/Jugend – nicht derzeitiger Wohnort) der 449 „deutschen“ Olympiateilnehmer:
Region Teilnehmer
- Rheinland 75
- Brandenburg 59
- Württemberg 38
Hessen 38 - Bayern 33
- Sachsen 32
- Westfalen 28
- Baden 26
- Niedersachsen 25
- Hamburg 18
- Franken 14
- Sachsen-Anhalt 11
- Holstein 9
- Thüringen 8
- Bremen 6
- Saarland 5
Pfalz 5 - Mecklenburg 4
- Schleswig 2
Die an 449 fehlenden Teilnehmer kamen erst so spät in hiesige Gefilde, daß man auch mit bestem Willen nicht unterstellen kann, daß eine der hier benannten Regionen irgendwas dazu „beitragen“ konnten, daß sich der Teilnehmer seinem Sport zuwenden wollte. In der Regel übten sie vorher schon ihren Sport erfolgreich aus.
Was die Teilnehmerzahl angeht, liegt das Rheinland vorn, gefolgt von Brandenburg, Hessen und Württemberg. Die einzige Region, die keinen Sportler entsandte ist ein Teil eines Bindestrichlandes: Vorpommern (Das heutige Vorpommern ist mit 7.137 km² zwar größer als die Pfalz, hat mit weniger als 500.000 Einwohnern aber fast nur ein Drittel der Einwohner der Pfalz.)
Kommen wir nun zum Medaillen-Spiegel nach Regionen:
(Bei Mannschaftssportarten, wurde die Medaille eines jeden Sportlers gewertet)
Region Gold Silber Bronze
- Rheinland 10 7 19
- Sachsen 9 4 0
- Brandenburg 8 4 ´ 9
- Württemberg 3 5 1
- Niedersachsen 3 3 5
- Hessen 3 2 3
Westfalen 3 2 3 - Bayern 2 4 2
- Baden 2 2 3
- Thüringen 2 0 2
- Sachsen-Anhalt 1 1 1
- Schleswig 1 1 0
- Franken 1 0 3
- Saarland 1 0 0
- Holstein 0 2 1
- Mecklenburg 0 2 0
- Hamburg 0 1 12
- Bremen 0 1 1
- Pfalz 0 1 1
Und hier die Übersicht nach Gesamtmetall:
Region Medaillen
- Rheinland 36
- Brandenburg 21
- Hamburg 13
Sachsen 13 - Niedersachsen 11
- Württemberg 9
- Bayern 8
Hessen 8
Westfalen 8 - Baden 7
- Franken 4
- Thüringen 4
- Holstein 3
Sachsen-Anhalt 3 - Bremen 2
Mecklenburg 2 - Pfalz 2
Schleswig 2 - Saarland 1
Aus dem Zyklus der unnützen Statistiken, aber für die wohlwollende, regionalbezogene Frotzelei am Stammtisch durchaus geeignet, hier eineAussagen zum Thema Effizienz:
Medaillenausbeute in Prozent
- Schleswig 100,00 %
- Hamburg 72,22 %
- Thüringen 50,00 %
Mecklenburg 50,00 % - Rheinland 48,00 %
- Niedersachsen 44,00 %
- Sachsen 40,63 %
- Pfalz 40,00 %
- Brandenburg 35,59 %
- Holstein 33,33 %
Bremen 33,33 % - Westfalen 28,57 %
Franken 28,57 % - Sachsen-Anhalt 27,27 %
- Baden 26,92 %
- Bayern 24,24 %
- Württemberg 23,68 %
- Hessen 21,05 %
- Saarland 20,00 %
Und für die Leute die doch noch nicht anders können, hier eine Übersicht der Teilnehmerherkunft nach aktuellen, ebenso klassischen, wie oft auch künstlich zugeschnittenen Bundesländern:
Bundesland Teilnehmer
- Nordrhein-Westfalen 89
- Baden-Württemberg 64
- Bayern 47
- Hessen 38
- Sachsen 32
- Berlin 30
- Brandenburg 29
- Niedersachsen 25
- Rheinland-Pfalz 19
- Hamburg 18
- Sachsen-Anhalt 11
Schleswig-Holstein 11 - Thüringen 8
- Bremen 6
- Saarland 5
- Mecklenburg-Vorpommern 4
…. und um sich die Medaillen pro Bundesland auszurechnen, benötigt man noch die Info, daß der Rheinlandanteil von Rheinland-Pfalz 2 Gold, 2 Silber und 2 Bronze und der Berlinanteil 2 Gold, 1 Silber und 7 Bronze beträgt.